الوصف
Willkommen zur zweiten Ausgabe des Magazins „von hier“. Wie schon die erste in Leipzig entstandene Ausgabe ist unser Magazin erneut das Ergebnis einer intensiven Fotografie- und Schreibwerkstatt – diesmal in Weimar in Thüringen.
Das Leben in Ostdeutschland bringt uns oft in Berührung mit der Vergangenheit und der Gegenwart. Die wirtschaftliche Ausbeutung der Ostdeutschen trifft auf den gewalttätigen Rassismus, der nach dem Fall der Mauer zutage trat. Ein aufkommendes Klassenbewusstsein trifft auf die Konkurrenz zwischen und innerhalb gesellschaftlicher Gruppen. Die reizvolle, hügelige Landschaft ist gespickt mit ebenso reizvollen, aber stark benachteiligten Städtchen, die von Jahr zu Jahr immer mehr junge Menschen verlieren. Die politische Zukunft der Region ist Gegenstand vieler Ängste und Unsicherheiten, und die zugrunde liegenden Wunden sind nie ganz verheilt. Dennoch gibt es hier immer noch viel Hoffnung und Energie. Viele Menschen arbeiten gemeinsam an einer besseren Zukunft, in der Platz für alle unsere Realitäten ist, und setzen sich unermüdlich dafür ein, hier ein Gefühl von Zuhause und Gemeinschaft aufzubauen.
Inspiriert von der Studie „Ost-migrantische Analogien“ von Naika Foroutan und dem Dialog zwischen Foroutan und Jana Hensel in „Die Gesellschaft der Anderen“, haben Denise Lee und Rafael Brix versucht einen Raum geschaffen, in dem (post)migrantische und ostdeutsche Perspektiven im Zentrum stehen. An vier Wochenenden im Herbst 2024 konnten wir uns über Gemeinsamkeiten, aber auch über bedeutende Unterschiede in unseren Erfahrungen austauschen. Es entstanden sehr vielfältige, persönliche Beiträge.
Vielleicht entdecken Sie in den Geschichten in diesem Heft nicht nur etwas über die Protagonist*innen, sondern auch über sich selbst und Ihre eigene Beziehung zu dem Ort und den Menschen, die Sie Zuhause nennen. Wir freuen uns auf Ihre Gedanken und Reaktionen.
Rafael Brix und Denise Lee
Gefördert durch den Fonds Soziokultur, die Thüringer Staatskanzlei und die Stadt Weimar.
